Wie lange kann man abgenutzte Sommerreifen fahren?

Willkommen auf CLK.info (ehem. CLK-Forum.com Was hat sich geändert?) - Bei Problemen wendet Euch bitte per Kontaktformular an den Systemadministrator (z.B. wenn die Aktivierungsmail nicht ankommt - der Account wird dann vom Administrator zeitnah manuell freigeschaltet). Versucht bei eventuellen Login-Problemen aber bitte zunächst Euer Passwort über „Kennwort vergessen“ zurückzusetzen. Viel Spaß auf CLK.info
  • Moin zusammen,


    Kurzversion:
    Kann ich 6-8 Wochen auf abgenutzten (min. 2mm Resttiefe) Sommerreifen fahren?

    Langversion:

    Vor knapp einem Monat habe ich einen C208 230K von 06/00 gebraucht gekauft. Der Vorbesitzer hat den Wagen tiefer gelegt und 18" Räder montiert. Allerdings ist beides nicht eingetragen und es sind 3 unterschiedliche Reifen montiert :wacko: (Vorne 225/40 einmal Hankook einmal Continental; Hinten beidseitig 255/35 barum). Mir war klar, dass die Reifen arg abgenutzt sind und im Oktober zur HU neue, einheitliche Winterreifen drauf kommen. Außerdem sollen die aktuellen Felge, da sie stark mitgenommen sind, die Winterfelgen werden.
    Dennoch hab ich den Wagen heute schon zur Werkstatt gebracht um die Umbauten abnehmen zu lassen. Nun sagte mir der nette Mann am Telefon, dass soweit alles im grünen Bereich ist, es allerdings zwei Probleme gäbe:

    1) An der HA sind die falschen Gummis verbaut, die zu tauschen kostet ca. 60€ Arbeitslohn + Material. Das Material schätzt er auf ca. 20€ da holt er allerdings noch einen genauen Preis von Eibach ein. Solange ich unter 100€ bleibe bin ich einverstanden. Ist das ein akzeptabler Preis?


    2) Die Reifen sind zu verschlissen, als dass der TÜV sie so abnehmen kann. Damit ich die Eintragung bekomme, müssen neue drauf. Es sei aber relativ unproblematisch bis zur HU ohne die Eintragung zu fahren, da ein entsprechendes Gutachten vorliegt, sagte man mir.

    Ich würde gerne die Kosten für neue Sommerreifen+Aufziehen auf den kommenden Frühling verschieben, da ich in 6-8 Wochen sowieso auf Winter umsteigen möchte. Wie problematisch ist es mit den Sommerreifen, die aktuell min. 2mm Resttiefe haben, bis zum Oktober zu fahren?


    Vielen Dank und beste Grüße!

  • 2mm ist ja noch Legal. ich wäre aber bei nässe vorsichtiger..


    Soweit ich weiß gibt es kein Gesetz, das gleiches Reifenfabrikat rechts und links oder vorne und hinten vorschreibt..


    Preis für Gummiwechsel hört sich OK an..

  • Verboten ist das nicht unterschiedliche Fabrikate dersselben Grösse zu fahren. Solltest bei sowas und dem Abnutzungsgrad halt generell vorsichtig sein und nicht mit 240 durch den Starkregen oder beim ersten Schnee zur Arbeit damit kriechen, gerade wenn das alles nicht eingetragen ist


    Willst Du echt 18-Zoll Winterräder fahren? Die sind doch unverschämt teuer. Wenn Du sowieso keine Lust auf die Räder hast dann besorg Dir doch einfach andere, ggf. solche aus der Freigabeliste wo Du Dir den Eintragungszirkus sparen kannst.

  • gute Idee eigentlich, vor allem wird die Sch..... im Oktober eh wieder teuer und man muss drauf warten!

    Einmal editiert, zuletzt von phile ()

  • Zu Reifen wurde alles gesagt. Zu den Gummis:


    Es mag sein, dass im Gutachten andere Gummis eingetragen sind, wenn jedoch die Freigängigkeit gewährleistet ist (prüft der TÜVler ja ohnehin wenn er Fahrwerk + Felgen einträgt),
    sind auch (wenn er nicht vollkommen komisch ist) andere Gummis zulässig. Wenn es schleift, natürlich nicht ...

    Gruß
    Fabian

  • Der Vorbesitzer hat den Wagen tiefer gelegt und 18" Räder montiert. Allerdings ist beides nicht eingetragen

    Ich verstehe die Zurückhaltung gut und bin froh, dass ich damals nicht gleich neue Reifen gekauft hatte. Auf meiner E-Klasse waren auch 18" Felgen mit abgefahrenen und überalterten Sommerreifen. Toll, dachte ich, Brabus-Felgen (hatte das Auto nur nach Bildern gekauft). Weil es auf den Herbst zuging, habe ich zum Glück erst Mal einen Satz gebrauchte Winterräder gekauft und in der Garage liegen.


    Dann bin ich zunächst zum nächsten Dienstleister (DEKRA, GTÜ???), der durfte ohnehin keine Eintragung vornehmen, sondern hat mich dann zum "echten TÜV" geschickt. Der hat dann eine Felge runter genommen. Ich weiß heute noch nicht, ob es eine Nachbaufelge ist oder ob trotz original einfach die Prüfnummer fehlt - Fahrzeug lief ja im Ausland und dort brauchen sie die deutschen Zulassungs- und Prüfnummern nicht. Ende vom Lied war jedenfalls: keine Prüfnummer - keine Eintragung. Die Felgen liegen noch heute in der Garage. Entweder verkaufe ich sie wieder ins Ausland, was aber mit dem Transport sicher nicht einfach wird - oder sie kommen zum nächsten Altmetall-Händler. :(


    Ist für mich auch nicht nachzuvollziehen (bei mir war es anders, weil Japan-Fahrzeug mit EZ in Deutschland): aber warum kauft hier jemand teure Felgen und lässt sie dann nicht eintragen, wenn das ohne Probleme möglich ist? ?(

  • Warum? Weil jemand die Felgen oft kauft, sie dementsprechend nicht teuer waren und oder die Eintragung zusätzliches Geld kostet. Geld ist meistens knapp, gerade in der Gebrauchtreifenfahrerszene.


    Bei neuen Fahrzeugen besteht darüberhinaus häufig das Hemmnis, dass solche Veränderungen schon mal als Verletzung der Pflichten aus dem Leasings- oder Finanzierungsvertrag gewertet werden und später auf den Restwert drücken

  • Mit dem nicht-Eintragen könnte ich ja noch leben - aber es gibt leider Zeitgenossen, die lesen die Gutachten nicht richtig und dann ist die Eintragung plötzlich nicht möglich, weil die Motorisierung nicht drin ist oder die Einpresstiefe doch nicht ganz stimmt, weil die Felgen von einem anderen Modell stammen, falsche Schrauben verwendet wurden oder das Gutachten passt gleich gar nicht, weil ganz anderer Hersteller...


    Ich wollte dem Themenstarter daher nur ans Herz legen, mal eine Felge (bei unterschiedlicher Größe vorne und hinten vielleicht auch zwei) zu demontieren, Hersteller und Prüfnummer exakt mit dem Gutachten zu vergleichen und das Gutachten nochmal intensiv zu lesen. Manchmal müssen ja auch die Kotflügel ausgestellt werden, Spurplatten verwendet werden... Nicht, dass erst, wenn er neue Reifen gekauft hat und es um die Eintragung geht, ein böses Erwachen hat.

  • Wow, erstmal vielen Dank an alle für die umfassenden Antworten! :)


    Ich muss meinen Vorrednern zustimmen, ich verstehe auch nicht warum man sein Auto so halbherzig modifiziert. Hauptsache tief, breit und laut, egal wie. :S Das war mir allerdings vor dem Kauf klar und ist in die Preisverhandlung mit eingeflossen. Mein Ziel ist es all diese Schönheitsfehler auszubessern.


    Zu den Reifen liefert azzuro hier leider ein Totschlagargument :thumbsup: Danke dafür.

    wie problematisch ist es, 6 -8 Wochen mit neuen Winterreifen zu fahren?

    Ich werde mich schlau machen welche Reifen ich möchte (aktuell tendiere ich zu Michelin Pilot Alpin 4) und wo sie was kosten, sodass ich Mitte September umsteigen kann. Bei 18 Zoll möchte ich bleiben, weil ich denke dass es kurzfristig günstiger ist 18 Zoll Reifen zu kaufen als z.B. 16 Zoll Reifen + Felgen. Habe aktuell nur die 18er.


    Bzgl. der Gummis war der Werkstatt Mitarbeiter bereits mit Eibach in Kontakt und scheinbar ist es nicht ganz so leicht die passenden Gummis aufzutreiben, aber er kümmert sich drum und meldet sich rechtzeitig. Er wirkte dabei sei entgegenkommend und die Tatsache dass mich der ganze Aufwand 0€ gekostet hat, gefällt mir doch sehr. Ich hoffe der Service bleibt weiter so freundlich :)


    Vielen Dank an euch alle, sobald sich was tut werde ich den Thread updaten!

  • Nen Satz 18er kostet ca. (weil du ja auch Mischbereifung fährst, wenn ichs richtig verstanden hab) ca. 200€ mehr als 17". Wenn du rundum 225 fährst hält es sich mit ~60€ + in Grenzen.


    Zu den Gummis und Eibach... Eibach verwendet hier KEINE Sondergummis oder irgendwas. Es werden ausschließlich die originalen Mercedes-Gummis verwendet. D.h. die Noppenstärke X Y oder Z.


    Steht im Gutachten wirklich, dass hier spezielle Gummis von Eibach verwendet werden müssen? In den Gutachten die ich von den 208er Eibachfedern in der Hand hatte, stand es nicht... und es gibt ja auch nur zwei
    verschiedene Federn.

    Gruß
    Fabian

  • Also, ich muss ganz ehrlich sagen, ich verstehe nicht so ganz, warum Du Dir nicht einfach neue Reifen besorgst, die bekommt man doch inzwischen in den verschiedenen Webshops sehr preiswert, schau zb. mal hier , mit so runtergefahrenen Reifen sollte man nicht spaßen .... außerdem leiden Fahrgefühl und auch Fahrspaß enorm darunter .... man kann ja Reifen sogar schon auf Raten kaufen, wenn das notwendige Kleingeld fehlt ...


    mfg

  • Hallo zusammen,
    danke erstmal für das umfangreiche Feedback und die vielen Meinungen.


    Kurz: Neue Reifen drauf und huuuuuiiii macht das einen Unterschied!


    Lang:

    wie problematisch ist es, 6 -8 Wochen mit neuen Winterreifen zu fahren?

    Dieser Aussage von Azzurro konnte ich leider nichts entgegenbringen und hab mich dazu entschieden auf Michelin Pilot Alpin PA4 umzusteigen. Vorne weiter 225/40 R18 und hinten 255/35 R18. Gleichzeitig wurden hinten die nötigen Federgummis eingebaut und mit der TÜV Abnahme kostet mich der Spaß knapp 220€ Werkstatt + 580€ Reifen (+80€ Spureinstellung).
    Ich möchte dazu kurz erwähnen dass ich Anfang 20 bin und das mein erstes eigenes Auto ist. Die Spureinstellung war der erste Schritt der Prozedur und nach einigen Kilometern (mit alten Reifen) stand das Lenkrad noch schief und der Wagen hatte einen starken Rechtsdrang. "Die Reifen sind nicht die neusten und grade vorne Rechts gibt es einige Probleme, aber das kann doch nicht so schlimm sein?" Also wieder hin und bemängelt, dass das Lenkrad noch schief stünde. Mir wurde wirklich freundlich und hilfsbereit erklärt, dass es wahrscheinlich am rechten Vorderrreifen und nicht an schlechter Arbeit liege. Etwas ungläubig fand ich mich damit ab und verabschiedete mich dankend.
    Zuhause bestellte ich also die besagten Reifen und vereinbarten einen Termin in der Werkstatt. "Soweit so gut, die paar Tage kann ich wohl noch damit fahren." Der Vorderreifen sah das anders. Glücklicherweise ist die Autobahnfahrt mit 150km/h problemlos verlaufen, allerdings musste ich zwei Tage vor dem Werkstatttermin in der Mittagsspause feststellen, dass der Reifen den CLK weitere 2cm tiefer gelegt hatte. 60km Autobahn zurück waren absolut kein Option.
    Das Reserverad lag hinten im Kofferraum, die passenden Schrauben allerdings nicht. Also fix zur nächsten Werkstatt, für 10€ in der Kaffeekasse fünf passende Schrauben bekommen und mit einer handelsüblichen Knarre das Rad gewechselt.
    Die Heimfahrt war sehr entspannt. Bei 80km/h im 6. Gang konnte ich den Verbrauch tatsächlich auf 6,9L drücken! An dieser Stelle auch ein Hoch auf den Tempomat.
    Die nächste Fahrt ging direkt zur Werkstatt wo die abgesprochenen Aufgaben erledigt wurden.
    Ich habe das Auto gestern wieder abgeholt und bin platt was das für einen Unterschied macht. Mein CLK hält die Spur, das Lenkrad steht grade und ich brauche nicht mit Gewalt am Lenkrad drehen um die Räder zu bewegen!


    Alles in allem habe ich aus diesem Abenteuer extrem viel gelernt und bin froh, dass es so unversehrt verlief.

  • siehst Du, must Du auf die alten Männer hier im Forum hören.
    Die können zwar nicht mehr gerade strullern, aber das Lenkrad steht gerade bei denen.


    Bei der Sicherheit des Autos gibts keine Alternative, gscheit machen und fertig.


    Gut gemacht.


    Helmut

netcup.denetcup.de