320er säuft Öl bei Langstrecke

Willkommen auf CLK.info (ehem. CLK-Forum.com Was hat sich geändert?) - Bei Problemen wendet Euch bitte per Kontaktformular an den Systemadministrator (z.B. wenn die Aktivierungsmail nicht ankommt - der Account wird dann vom Administrator zeitnah manuell freigeschaltet). Versucht bei eventuellen Login-Problemen aber bitte zunächst Euer Passwort über „Kennwort vergessen“ zurückzusetzen. Viel Spaß auf CLK.info
  • Hallo Leute,


    ich komme gerade von einer SEHR geilen Cabrio-Tour aus der Toskana zurück, von der ich bei Gelegenheit noch mal berichten werde. Was mich während der gesamten Tour etwas beunruhigt hat war der plötzlich sehr hohe Ölverbrauch auf der Hinreise (1070 Autobahn km) bzw. auf der Rückreise (ca. 800 km Autobahn/ Schnellstraße). Mal kurz die Fakten aufgezählt:


    - gekauft habe ich den Wagen vor knapp einem Jahr mit gut 101.000 km - 2. Hand, natürlich scheckheft. Inbegriffen im Kaufpreis habe ich noch einen Ölwechsel rausgehandelt (Fuchs 5W30), also mit frischem Öl und normalem Ölstand im letzten August übernommen
    - der Wagen fährt nur von Mai bis Oktober, dann aber quasi jeden Tag (Entfernung zur Arbeit ca. 25 km, also nicht unbedingt Kurzstrecke, das meiste davon Autobahn)
    - seitdem habe ich dem Ölstand wenig Beachtung geschenkt. Vor der Tour (Kilometerstand 105.000) natürlich Ölstand gemessen - noch gut ein Drittel über Min, also quasi kaum Ölverbrauch auf ca. 4.000 km. Vorsichtshalber habe ich aber 1 Liter mitgenommen, man weiß ja nie... 8)
    - und tatsächlich, nach ca. 700 km Autobahnfahrt meldet sich die Anzeige "Ölstand auf Min., bitte sofort Öl auffüllen" (oder so ähnlich). Ich also rechts ran, der mitgenommene Liter reichte aber nicht ganz aus, also noch einmal einen halben Liter drauf, dann war er erst einmal zufrieden. Da war ich schon etwas beunruhigt. :whistling:
    - am Zielort angekommen und weitere 300 km später war der Ölstand schon wieder etwas abgesunken, also den nächsten halben Liter drauf, und SEHR beunruhigt ;(
    - so und dann ca. 2.000 km in der Toskana gefahren, und zwar quasi alles, von engen Gässchen über Landstraßen, Autobahnetappen und üble Serpentinen bis zum Drehzahlbegrenzer - Ölverbrauch gesamt vielleicht ein halber Liter, eher weniger.... Fazit: Da war wohl Kondenswasser im Öl, das ist jetzt raus, alles gut :P
    - auf der Rückfahrt dann der Schock: Nach ca. 600 km Autobahn schon wieder ein Liter weg :cursing: .
    - zur Info: Der Motor ist von außen, so weit ich es einsehen kann, knochentrocken. Beim Kickdown kommt wohl ein bisschen Qualm, aber er qualmt nicht wirklich auffallend, und stinken tut er auch nicht. Auch beim Gaswegnehmen keine auffällige Rauchentwicklung!


    Jetzt meine Frage: Woran kann das liegen? Wäre ich nicht vorher gut 4.000 km ohne Auffälligkeiten gefahren, hätte ich gesagt, der Motor war schon beim Kauf kaputt, aber so ist es doch etwas komisch. Reicht ggf. schon eine Ölumstellung? Kann ich auf 10 W40 umstellen, wie gesagt, nur Sommerfahrzeug und kaum Kurzstrecke? Über beruhigende Antworten würde ich mich am meisten freuen....


    Gruß
    Jörg

    "Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz" (Janis Joplin, 1970)

  • Hallo,


    ich habe meinen M112 den ich im S203 habe von 5W 30 auf OW 40 umgeölt. Seit dem fast keinen Verbrauch von Motoröl mehr. Vorher waren es ca. 1 Liter auf 4000 bis 5000 Kilometer.


    Der M112 der im Cabrio ist braucht mit 5W30 so gut wie kein Öl, und das bei gleichem Fahrprofil.


    Warum die beiden Motoren so verschieden im Ölverbrauch sind, kann ich dir nicht sagen.

  • Also 1l auf 1000 km gelten als "normal".


    Für mich ist das nicht normal! Ich hatte auf meinem Golf zum Schluß 220000km drauf und der hat keinen einzigen Tropfen Öl verbraucht. Bei meiner Frau, sie hatten nen Corsa B, waren es 180000km und 2 Liter auf 500km !!! Da haben wir 2 Kats auf 20000km verbraucht :highfive:
    Naja bei meinem 200er Motor hab ich billiges 5W40 (6l 20€), natürlich mit MB Freigabe, drin, wegen Kurzstrecke. Kein Ölverbrauch! Vorher hatte ich 10W40 drin, aber wegen Kurzstrecke nicht so empfehlenswert. Hatte da einen kleinen Ölverbrauch, deswegen bin ich umgestiegen.


    Wenn Dir das alles Spanisch mit dem Verbrauch vorkommt, fahr mal zur Werkstatt und lass Dein Abgas messen. Das hilft meistens bei der Fehlersuche. Ausserdem lass mal nen CO2 Test vom Kühlwasser machen.

    Den Charakter eines Menschen erkennt man an den Scherzen, die er übel nimmt.

  • Hallo,


    vielen Dank an Tewego und Mezziah für die Antworten. So richtig schlau geworden bin ich jetzt zwar nicht, aber anscheinend komme ich an einem Werkstattbesuch nicht vorbei :thumbdown: . Hat denn niemand eine Idee, woran es liegen könnte? Eigentlich sind doch die Ursachen für Ölverbrauch recht schnell aufgezählt, mir fallen adhoc Zylinderkopfdichtung, Ventilschaftdichtungen, Kolbenringe und Undichtigkeiten am Gehäuse ein. Hat jemand noch eine Idee?


    Danke schon einmal für Eure Hilfe!


    Jörg

    "Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz" (Janis Joplin, 1970)

  • Hallo,


    es wird bei deinem Motor wohl nichts defekt sein, denn Mercedes sagt selber, das 1 Liter auf 1000 Kilometer Normal ist. Wozu dann in die Werkstatt? Lass das Öl drin, kauf dir einen Kanister zum nachfüllen, und lass beim nächsten Ölwechsel mal anderes Öl einfüllen. Wenn dann der Verbrauch noch so hoch ist, dann kannst du dir immer noch Sorgen machen.


    Mach dir doch keinen Kopf, nur weil der Motor etwas Öl frisst. ;)

  • Hallo,


    es wird bei deinem Motor wohl nichts defekt sein, denn Mercedes sagt selber, das 1 Liter auf 1000 Kilometer Normal ist. Wozu dann in die Werkstatt? Lass das Öl drin, kauf dir einen Kanister zum nachfüllen, und lass beim nächsten Ölwechsel mal anderes Öl einfüllen. Wenn dann der Verbrauch noch so hoch ist, dann kannst du dir immer noch Sorgen machen.


    Mach dir doch keinen Kopf, nur weil der Motor etwas Öl frisst.


    Okay, scheint wirklich die beste Maßnahme zu sein. Bleibt noch die Frage des Öls, auf das ich umstellen soll, 5W40 oder 10W40? (wie gesagt, reines Sommerfahrzeug und wenig Kurzstrecke).



    Gruß
    Jörg

    "Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz" (Janis Joplin, 1970)

  • Also ich würd 10W40 nehmen Liqui Moly Nummer 1301, 5l Gebinde und 1300, 1l Gebinde. Aber wie gesagt, für Winter und Kurzstrecke nicht so zu empfehlen. Aber das hast Du ja eh nicht vor.

    Den Charakter eines Menschen erkennt man an den Scherzen, die er übel nimmt.

  • 0W40 oder 5W40. Die Marke ist "Geschmackssache". Das 5W40 der Praktiker-Eigenmarke (Früher: HighStar, heute steht nur noch Praktiker drauf) hat immerhin die MB 229.3, einen guten Ruf und kostet je nach Aktion 12-15 Euro pro 5L Kanister. Bei einem Ölschlucker also bezahlbar ;)


    Wichtig wäre mir auf jeden Fall eine möglichst hohe MB-Freigabe, also z.B. MB 229.5 (oder 229.3).
    Außerdem: Finger weg von 229.51 / 229.31, das sind Öle mit reduziertem Aschegehalt und anderen Additiven und werden nur von Fahrzeugen mit Dieselpartikelfilter benötigt. Dein bisher verwendetes 5W30 wird sehr wahrscheinlich genau so eins sein und ist damit zwar zugelassen, aber nicht optimal für den Motor. Viele Werkstätten füllen nur noch "Dieselöl" ein, haftungsmäßig brauchen sie sich damit keine Gedanken mehr machen welches Öl nun das richtige ist. Aber es ist eben alles andere als optimal!


  • Ja. auch für den Motor gilt diese Aussage von Mercedes.


    Ich fahre jetzt seit über 30 Jahren Mercedes, aber habe bis jetzt erst einen Ausreißer beim Ölverbrauch gehabt, und dem habe ich das Saufen durch Umölen abgewöhnt. :thumbsup:




    Ok, vielen Dank!
    Nun stellt sich für mich aber die Frage, was bei meinem nicht stimmt. Ich habe nämlich wenn üderhaupt, maximal 0,5l/5000km Ölstand-Schwund!
    Ist er nun extrem gut in Schuss oder habe ich evtl. falsches Öl drin?!? ?( ... ;(


    Zwischen min und max am Messstab ist doch ein Liter oder???

  • Stellt sich für mich aber die Frage, was bei meinem nicht stimmt. Ich habe nämlich wenn üderhaupt, maximal 0,5l/5000km Ölstand-Schwund!
    Ist er nun extrem gut in Schuss oder habe ich evtl. falsches Öl drin?!? ?( ... ;(

    Hi,


    die Herstelller geben eine Marge für den Ölverbrauch an. Diese Marge verhindert Kundenbeschwerden bezüglich Ölverbrauchs in der Einlaufzeit. Außerdem werden so (inzwischen sehr kleine) Fertigungstoleranzen, die zu leichten Ölverbrauch führen, mit abgedeckt.
    Dennoch sollte ein Motor heute, keine Defekte vorausgesetzt, keinen Ölverbrauch, oder das Gegenteil, Ölverdünnung aufweisen.


    Kurzer Ausflug ins Nähkästchen: ich fuhr einen Opel Astra G mit einem Z16SE (1,6L, 62KW). Opel gibt für seine Fahrzeuge einen tolerierbaren Ölverbrauch von 0,6L/1000km an. Bei Übernahme des Fahrzeuges mit KM-Stand 137.000 hatte ich ~ 0,5L/1000km. Der Ölverbrauch stieg im weiteren Verlauf immer weiter an. Bei KM-Stand 171.000 betrug der Ölverbrauch dann ~1,5L/1000km. Daraufhin habe ich das Fahrzeug zum Motoreninstandsetzer gebracht. Erneuert wurden Ventilschaftabdichtungen, Kolbenringe und Kolben und Pleullager. Und die Dichtungen natürlich.
    Nach der Überholung war kein Ölverbrauch mehr messbar.
    Die Ursache waren die Ventilschaftdichtungen. Diese haben Öl in den Brennraum gelassen, welches sich dann im weiteren Verlauf an den Ölabstreifringen in Form von Ablagerungen abgesetzt haben. Dadurch wurden diese in der Funktion beeinträchtigt. Durch den weiteren Betrieb mit verminderter Abstreifung kommt es dann zu Temperaturspitzen am Kolbenhemd, welche den Kolben dann in den plastischen Bereich bringen. Beim Erkalten schnappt dann der Kolben ein und der Ölverbrauch wird noch höher. Deswegen auch der ermittelte Anstieg der Öltemperatur.
    Das von mir gefahrene Öl hat einen Flammpunkt von 222°C und einen Sulfataschegehalt von 1,4%. Diese Werte sind also nicht ursächlioch für die Ablagerungen.


    Also, wenn ein erhöhter Ölverbrauch messbar ist, ab zum Instandsetzer, sonst wird es nämlich richtig teuer.


    Greetz
    MadX

  • Nun stellt sich für mich aber die Frage, was bei meinem nicht stimmt. Ich habe nämlich wenn üderhaupt, maximal 0,5l/5000km Ölstand-Schwund!


    Mach dir keine Sorgen, ich habe bei meinem M112 der im Cabrio ist fast keinen Messbaren Ölverbrauch. Selbst nach 10.000 Kilometern war der Ölstand noch im Normalbereich, und wurde wegen erreichen der 2 Jahresfrist dann gewechselt.


    Aber wie schon gesagt, sichern sich die Hersteller mit diesen Möglichen Verbrauchsangaben gegenüber Reklamationen von Käufern ab. ;)

  • Kurzer Ausflug ins Nähkästchen: ich fuhr einen Opel Astra G mit einem Z16SE (1,6L, 62KW). Opel gibt für seine Fahrzeuge einen tolerierbaren Ölverbrauch von 0,6L/1000km an. Bei Übernahme des Fahrzeuges mit KM-Stand 137.000 hatte ich ~ 0,5L/1000km. Der Ölverbrauch stieg im weiteren Verlauf immer weiter an. Bei KM-Stand 171.000 betrug der Ölverbrauch dann ~1,5L/1000km. Daraufhin habe ich das Fahrzeug zum Motoreninstandsetzer gebracht. Erneuert wurden Ventilschaftabdichtungen, Kolbenringe und Kolben und Pleullager. Und die Dichtungen natürlich.
    Nach der Überholung war kein Ölverbrauch mehr messbar.

    Was hat Dich der Spass gekostet?

    "Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz" (Janis Joplin, 1970)

  • Na, denn erst einmal vielen Dank an alle für die aufschlussreichen Beiträge. Ich werde jetzt erst einmal auf eine andere Ölklasse umölen und den Verbrauch im Auge behalten - eine Motorüberholung wird dann hoffentlich nicht nötig sein. Zur Zeit verbraucht er jedenfalls mal wieder nix, bin ja auch wieder im "normalen" Fahrmodus. Verstehe, wer will...

    "Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz" (Janis Joplin, 1970)

netcup.denetcup.de