Internen Gesamtkilometerstand auslesen

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  • Hallo, habe ein Problem mit meinem CLK 209 Bj 2003.


    Eine freie Werkstatt hat eine Gesamtlaufleistung ermittelt, die sich um mehr als 200.000 km von der im Tacho angezeigten KM-Zahl unterscheidet. Mercedes-Benz kann das leider nicht nachvollziehen in der Vertragswerkstatt.
    Es spricht aber Vieles dafür, dass der Tacho manipuliert ist. So konnte man mir bei Mercedes zwar nichts Schriftliches zur Gesamtfahrleistung geben, jedoch die Aussage, dass anhand der Ölwechseltabelle unterschiedliche Kilometerstände zu erkennen sind, die "darauf hindeuten", dass der Tacho manipuliert worden ist.


    Gekauft bei einem Händler. Der Wagen hat nur 1 Vorbesitzer, von dem ich sowohl das Scheckheft als auch Werkstattrechnungen übernommen habe. Da die KM-Stände dort "stimmig" sind, muss ich also davon ausgehen, dass alle Scheckhefteinträge und Werkstattrechnungen mit manipulierten KM-Ständen versehen sind - der Erstbesitzer also vor jedem Werkstattbesuch den Tacho runtergedreht hat...


    Kann mir irgendjemand sagen welche Möglichkeiten es für mich gibt, den echten Gesamtkilometerstand so zu ermitteln, dass das für meinen Anwalt verwertbar ist, damit ich den Verkäufer wegen Betruges anzeigen kann?


    Vielen Dank!

  • Idealerweise lässt Du hierüber ein Gutachten anfertigen beim geeigneten staatlich bestellen und vereidigten Kfz-Sachverständigen. Dieser sollte sich mit der Stardiagnose von MB auskennen. Nur das hat eine gewisse Beweiskraft beim anstehenden Gerichtsverfahren.
    Viel Glück! Und halte uns auf dem Laufenden...

    Grüße aus OWL
    Gregor


    „Man kann einen Mercedes nicht besser machen, aber man kann ihn anders machen" (H-W. Aufrecht)

  • Hatte auch einige Reparaturen in den beiden Jahren, die eigentlich erst bei einer hohen Laufleistung oder hohem Alter auftreten sollten.
    Im ersten Jahr hat zum Glück der Händler alle Reparaturen noch übernommen. Insofern ist auch er interessiert daran dieses Geld vom Vorbesitzer zurückzuklagen...

  • Wieviel km stehen denn auf deinem Tacho? Der Unterschied von z.B 100tkm zu 300tkm sieht man ja auch deutlich am Innenraum. abgegriffenes Lenkrad und Schaltknauf, abgewetzte Sitze und abgenutze Pedalgummis. Kann man alles erneuern, ich weiss. Aber dann macht man mit der Tachrückdreherei irgendwann auch keinen Euro mehr ;)

  • Ich finde du gibst hier zu wenig Informationen, um sich mit dem Fall befassen zu können. Man weiß nicht , ob es sich um einen Diesel handelt oder Benziner und auch das mit der Ölwechseltabelle ist mir nicht klar.


    Zunächst mal ist es so, dass ein solcher Betrug für einen einzigen Vorbesitzer wesentlich riskanter ist, als für einen Besitzer, der seinerseits schon Vorbesitzer hatte. Er kann nämlich Umstimmigkeiten nicht so einfach auf andere schieben. Wenn man in die Enge treibt, kann er nicht den Unwissenden spielen, sondern muss für alles selbst ein Erklärung abgeben.


    Die "beste" und sicherste Betrugsmethode den Tacho zu manipulieren ist - wie du ja schon andeutest - selbst so ein Tachojustiergerät anzuschaffen und den KM-Stand in ganz kurzen Zeitabständen permanent anzupassen. Damit lässt sich auch die mit den Jahren entstehende schriftliche Historie wasserdicht fälschen, da nirgendwo irgendwelche unplausiblen Sprünge entstehen.


    Trotzdem existieren Daten und Informationen, die entlarvend sein können. Zumindest bei einer so krassen Differenz. Wer angibt, dass er 13 Jahre lang nur 9000 km im Jahr gefahren ist, tätsächlich aber 25 000 km im Jahr, kann (auch zu seiner Entlastung) gerne mal seine Benzinausgaben oder Fahrtkosten vorlegen, die er ja eventuell beim Finanzamt eingereicht hat. In diesem Fall einfacher wäre es die Fahrgewohnheiten des Vorbesitzers auszuforschen. Wer beispielsweise einen Arbeitsplatz hat, der zu erreichen einen schon deutlich höheren Streckenaufwand im Jahr benötigt als es zu den 9000km passt, hat ein Erklärungsproblem. (ich persönlich würde mich da detektivisch betätigen)


    Beim Diesel dürfte es übrigens in Folge des komplexen Abgasreinigungssystems einfacher sein einen Wagen mit 330000 km von einem mit 113000 km zu unterscheiden.

  • Es handelt sich um einen CLK 320 Benziner. Diese Ölwechseltabelle ist soweit ich das verstehe eine interne Tabelle, in der zu jedem Ölwechsel der aktuelle Kilometerstand gespeichert wird.
    Hier konnte die Vertragswerkstatt erkennen, dass mehrere Datensätze gelöscht wurden und einige spätere Eintragungen niedrigere Kilometerstände enthalten als frühere. Leider lässt sich kein Datum dazu ermitteln.


    Ich wüsste nicht wie ich da detektivisch vorgehen könnte, da derjenige laut Anschrift im Fahrzeugbrief so 500 km von mir entfernt wohnt.


    Habe nächste Woche einen Termin bei einer anderen Mercedes-Werkstatt... vielleicht können die mir ja was handfestes geben.

  • Über Internetsuchmaschinen kann man evtl mit Namen Anschrift schon einiges rausfinden..


    Vllt auch mal mit Vorbesitzer und den Werkstätten ausm Scheckheft kontakt aufnehmen.


    (Verkehrs-) Rechtschutz abschließen falls noch nicht vorhanden und gleich auch einen Anwalt mit hinzuziehen. Preislich liegen da ja doch einige tausend Euro zwischen 100tkm und 300tkm

  • Die Anschrift habe ich. Die Werkstätten geben aber aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskunft... habe ich schon versucht alles.
    Eventuell wird ein Anwalt da was erreichen können wenn er was handfestes vorzuzeigen hat.
    Rechtsschutzversicherung habe ich, allerdings erst nach dem Kauf des Wagens abgeschlossen und daher gilt die leider nicht...

  • Rechtschutz abschließen wird Dir nichts nützen, gibt keine Versicherung, die rückwirkende Schäden auffängt.


    Von welchem finanziellen Verlust gehst Du denn aus? Cabrio / Coupe / Benzin /Diesel ? 1000 Euro, 2000 Euro, 5000 Euro?


    Hier wirst Du mit den wenigen Angaben keine vernünftige Rechtshilfe erhalten. Lies Dir alle Deine Unterlagen in Ruhe durch, vergleiche mit Fällen aus dem WWW und wenn Du eine
    Chance siehts, lass dich von einem Anwalt mit Spezialgebiet KFZ-Vertragsangelegenheiten beraten.
    Der kann Dir sagen, ob und welchen Weg Du gehen kannst.


    Helmut

  • Ich hatte mal einen ganz ähnlichen Fall mit einem VW T4. Kurz erzählt:
    Wagen gekauft, recht wenig Kilometer, optisch sehr abgerockt, dafür günstig. Schnell stellte sich heraus, daß sehr, sehr viel kaputt war und in der VW-Werkstatt teilte man mir mit, daß der Kilometerstand nicht stimmte. Es gab mehrere interne Rechnungen die bereits einen wesentlich höheren Kilometerstand hatten.
    Also ging das ganze vor Gericht... zwei mal!


    Fazit vom Ganzen:
    Der Verkäufer hatte den Tacho wohl mal komplett getauscht und das beim Verkauf vergessen (Angaben in der Anzeige und im Kaufvertrag). Aber bei der Übergabe ist ihm das noch eingefallen und das hat er mir dann angeblich mündlich mitgeteilt.... ich wollte das angeblich nicht im Vertrag vermerkt haben - Aussage gegen Aussage, der Vertrag offensichtlich nichts wert -.- Also kam der Verkäufer ohne Strafe davon... Hurra -.-


    Also überleg Dir, was Du da überhaupt für Chancen siehst, selbst wenn dem Verkäufer die Schuld eindeutig nachgewiesen werden kann!
    Am Ende hast Du nur Zeit und Anwaltskosten verloren und der kriminelle Verkäufer lacht sich eins ins Fäustchen :cursing:

  • Das Ende würde mich trotzdem interessieren, allein schon weil ich mir schlecht vorstellen kann wie man, äußerlich, 212000 Km verstecken kann.
    Ich hab über eine lange Zeit nach einem CLK gesucht und angesehen, es waren auch welche dabei die 190000 KM + hatten dabei, aber das war immer gleich zu sehen. Deswegen bin ich etwas erstaunt und neugierig.

  • Eine professionelle Aufbereitung kostet für innen und außen rund 150-200 Euro und die macht schon ordentlich was her!

    Allerdings, solche Firmen wie z.B. APZ (Auto Polier Zentrum), da riecht er danach sogar fast wie ein Neuwagen...

    Always look on the bright side of life...


    Wer einmal hinter dem Stern des 208 gesessen, der wird es niemals mehr vergessen...

  • Trotzdem sind nach über 300 000 Km alle häufig benutzten Teile abgegriffen. Beim Fahrersitz ist die äußere Sitzwange durch das ewige belasten beim ein und aussteigen, auch tiefer als die rechte Seite vom Fahrersitz.
    Da kann man soviel Reinigen wie man will.


    Kann natürlich sein das ich nur Autos gesehen habe die von einem Stadtkurier mehr als üblich gequält wurde.


    Deshalb bin ich weiterhin auf das Ende der Geschichte gespannt.

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